Sonntag, 14. November 2010

Paul Watzlawick

Nach Erreichen der Matura im Jahre 1939 in Villach studierte er Philologie und Philosophie an der Universität Venedig. Im Jahre 1949 wurde er im Fach Philosophie promoviert. Von 1951 bis 1954 absolvierte er eine Ausbildung in Psychotherapie am C.-G.-Jung-Institut in Zürich, Schweiz, die er mit dem Analytikerdiplom abschloss.

Im Jahre 1957 erhielt er einen Ruf an die Universität El Salvador, San Salvador. Den Lehrstuhl für Psychotherapie hatte er bis zum Jahre 1960 inne. Schwerpunkte seiner Forschungsarbeit als Professor für Psychotherapie waren Kommunikationsprozesse und die systemische Familientherapie. Die praktischen Erfahrungen, die Watzlawick zur Formulierung seiner Kommunikationstheorie veranlassten, gewann er bei der Erforschung der Kommunikation schizophrener Patienten, die meist als Mitglieder von normalen oder psychotisch gestörten Familien unter seiner klinischer Beobachtung standen bzw. in therapeutischer Behandlung waren.

Sein systemisches Denken erläuterte er in einem Interview:

„Der systemische Ansatz basiert auf der Situation im Jetzt und Hier. Das heißt auf der Art und Weise, in der die Menschen miteinander kommunizieren und im Kommunizieren dann in Schwierigkeiten kommen können. Wir versuchen also zu verstehen, wie das menschliche Bezugssystem funktioniert, in dem der sogenannte Patient mit drinnen steht und mitwirkt ... Unsere Frage ist: Wozu? Was ist die Funktion des sogenannten Symptoms? Das geht so weit für mich, dass, wenn ich zum Beispiel Ehe-Therapie betreibe, der Patient nicht mehr der Mann oder die Frau sondern die Beziehung zwischen diesen beiden Menschen ist. Das ist mein Patient. An der Beziehung will ich arbeiten.“[1]

Im Jahre 1960 wurde Watzlawick von Don D. Jackson als Mitarbeiter in die Palo-Alto-Gruppe ins kalifornische Palo Alto geholt, wo Watzlawick fortan als Forschungsbeauftragter am Mental Research Institute tätig war. Maßgeblich entwickelte er mit Gregory Bateson und weiteren Kollegen die Doppelbindungstheorie. Im Jahre 1967 erhielt Watzlawick zusätzlich einen Lehrauftrag im Fachbereich Psychiatrie an der Stanford University. 1987 wurde er Mitbegründer von PEN-Club Liechtenstein.

Watzlawick leistete bedeutende Beiträge zum radikalen Konstruktivismus. Ebenso lieferte er zusammen mit J. H. Beavin und Don D. Jackson vielbeachtete Überlegungen zur Theoriebildung über Kommunikation.

2002 erhielt Watzlawick den Ehrenpreis der Viktor Frankl-Stiftung der Stadt Wien.

Er starb 2007 im Alter von 85 Jahren in seiner Wahlheimat Palo Alto an einer schweren Krankheit.

Für außergewöhnliche Leistungen in der Kommunikationsbranche wird in Österreich der Paul-Watzlawick-Preis verliehen.

Samstag, 16. Oktober 2010

Hermann Scheer


Hermann Scheer hat eine große Lebensleistung vollbracht. Ihm sind beispielhafte Fortschritte zu verdanken, die weltweit in eine umweltgerechte Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien ohne Kohle und Atom führen. Sein unverrückbares Ziel, die Energiewende zu beschleunigen, wird Wirklichkeit, weil er mit seinem Kenntnisreichtum, seinem logischen Denken und seiner Begeisterungsfähigkeit viele Menschen überzeugen und mitreißen konnte.
Hermann Scheers Gedanken und Pläne leben, weil er sie in konkret erfahrbare Ergebnisse umsetzen konnte. Er hat sie in dem Buch „Der energethische Imperativ“ formuliert, das wenige Tage vor seinem Tod erschienen ist. EUROSOLAR und der WCRE werden sein Lebenswerk, das er mit Tatkraft und mit Weitblick unbeirrt und unerschrocken verfolgt und verwirklicht hat, auf der Basis des von ihm Geschaffenen in seinem Sinne fortführen.







Dienstag, 5. Oktober 2010

Hans-Peter Dürr

Hans-Peter Emil Dürr (* 7. Oktober 1929 in Stuttgart) ist ein deutscher Physiker. Bis Herbst 1997 war Dürr Direktor am Max-Planck-Institut für Physik (Werner-Heisenberg-Institut) in München.

Dürr promovierte 1956 bei Edward Teller und war von 1958 bis 1976 Mitarbeiter von Werner Heisenberg, der einen großen Einfluss auf ihn ausübte. 1969 habilitierte er sich an der Universität München als in Kernphysik, Elementarteilchenphysik und Gravitation tätiger Wissenschaftler. Danach wurde er zunächst außerplanmäßiger Professor an der Universität München, 1978 dann Nachfolger von Werner Heisenberg als Geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik des Werner-Heisenberg-Instituts für Physik. Diese Funktion übte er bis 1980 sowie nochmals von 1987 bis 1992 aus. Später widmete er sich zunehmend Themen außerhalb seines eigentlichen Fachgebiets, darunter erkenntnistheoretische und gesellschaftspolitische Fragen.

Dürr gründete am 27. Januar 1987 in Starnberg die Initiative Global Challenges Network, eine Organisation, die ein Netz aus Projekten und Gruppen knüpft, die konstruktiv und gemeinsam „an der Bewältigung der Probleme arbeiten, die uns und damit unsere natürliche Umwelt bedrohen“. Im gleichen Jahr wurde er „in Anerkennung seiner fundierten Kritik der Strategischen Verteidigungsinitiative und seiner Arbeit, hochentwickelte Technologien für friedliche Zwecke nutzbar zu machen“ mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Außerdem erhielt die wissenschafts- und forschungskritische internationale Gruppe Pugwash, der er angehört, im Jahr 1995 den Friedensnobelpreis. Er ist Mitglied des Club of Rome.

Im Jahr 2004 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen.

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Andre Gorz

André Gorz wurde als Sohn eines jüdischen Wiener Holzhändlers und einer katholischen, aus Dresden stammenden Sekretärin geboren. Sein Geburtsname war Gerhard Hirsch. Sein Vater konvertierte 1930 wegen des sich ausbreitenden Antisemitismus zum katholischen Glauben und nahm den Familiennamen Horst an. Der nationalsozialistischen Verfolgung entging Gorz durch seine Schulausbildung in einem katholischen Schweizer Internat in Lausanne (unter dem Namen Gérard Horst), das er auf Betreiben seiner Mutter ab 1939 besuchte.

Die Jahre des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) verbrachte er unter dem Namen "Gérard Horst" im Exil in Schweizer Internaten.

Nach dem Schulabschluss begann er ein Chemiestudium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne, während er gleichzeitig bereits Übersetzungen aus dem Englischen erstellte, philosophische Essays und politische Artikel für eine Schweizer Genossenschaftszeitschrift verfasste. In der Schweiz lernte er seine aus Schottland stammende spätere Frau Dorine kennen.

Bei einer Vortragsreise Sartres durch die Schweiz kam es 1946 zu einer ersten Begegnung, aus der sich eine langjährige literarisch-philosophische Zusammenarbeit entwickelte. 1949 siedelte Gorz nach Frankreich um, wo er zunächst unter anderem als Pressereferent und später als Privatsekretär des indischen Militärattachés in Paris tätig war, aber bald Redakteur bei der Zeitung Paris Presse wurde. Zu dieser Zeit taucht auch erstmals der Name Gorz auf; von nun an veröffentlichte er als Journalist unter dem Namen Michel Bosquet und seine sozialphilosophischen Arbeiten unter André Gorz (Görz war der Name der Stadt, in der die Militärbrille seines Vaters hergestellt worden war). 1954 wurde der bis dahin staatenlose Gorz französischer Staatsbürger dank der Unterstützung von Pierre Mendès-France. [1]

1960 wurde Gorz ein Redaktionsmitglied der von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir gegründeten Zeitschrift Les Temps Modernes und 1964 Mitbegründer und stellvertretender Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Le Nouvel Observateur. In Deutschland gehörte er zum Beraterkreis des damaligen Magazins Technologie und Politik, deren Herausgeber Freimut Duve war.

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Dienstag, 28. September 2010

Nigel Farage

Farage trat bereits während seiner Schulzeit in die britische Konservative Partei ein, verließ diese jedoch, als die konservative Regierung unter John Major 1992 den Vertrag von Maastricht unterzeichnete. 1993 war Farage eines der Gründungsmitglieder der souveränistischen Partei UKIP, die einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union anstrebt.Bei der Europawahl 1999 wurde Farage ins Europäische Parlament gewählt, ebenso wie bei der Europawahl 2004, bei der UKIP ihr Ergebnis von drei auf zehn Abgeordnete steigern konnte. Farage wurde Vorsitzender der Fraktion Ind/Dem sowie 2006 auch Vorsitzender der Partei, nachdem er angekündigt hatte, durch eine straffere Parteiführung ihre Abgeordnetenzahl bei lokalen, nationalen und anderen Wahlen steigern zu wollen. UKIP solle aufhören, als eine Ein-Themen-Partei wahrgenommen zu werden und für ihr Ziel des EU-Austritts Verbündete in anderen Parteien suchen. Allerdings stieß seine Kampagne Better Off Out („Besser draußen“) nur auf geringen Widerhall in anderen Parteien. Bei der Europawahl 2009 wurde Farage wiedergewählt und übernahm zusammen mit Francesco Speroni den Vorsitz in der Fraktion Europa der Freiheit und der Demokratie (EFD), der Nachfolgerin der Ind/Dem-Fraktion.Als Fraktionsvorsitzender fiel Farage durch verschiedene Kontroversen auf, bei denen er etwa eine durch eine Amnestie erlassene Vorstrafe auf Bewährung des französischen EU-Kommissars für Verkehr Jacques Barrot oder einen Segelurlaub des Kommissionspräsidenten José Manuel Durão Barroso mit einem griechischen Millionär öffentlich machte. 2010 zweifelte er die Rechtmäßigkeit der Methode an, mit der Präsidenten des Europäischen Rates, Herman van Rompuy, an die Macht gekommen war, attestierte ihm das „Charisma eines feuchten Lappens“ und bezeichnete Belgien als „so ziemlich ein Nicht-Land“, woraufhin ihm eine Geldbuße in Höhe von 3000 Euro auferlegt wurde.[1] Die Times kommentierte: „Nigel Farage ist eine peinliche Figur, die nicht für Großbritannien spricht“.[2]Im Zuge der Vorbereitung für die Parlamentswahlen 2010 in England kündigte Farage im September 2009 seinen Rücktritt als UKIP-Vorsitzender an. Er müsse sich jetzt voll und ganz auf seine Kandidatur gegen den Speaker of the House John Bercow konzentrieren. Auch das vorerst noch ausgeführte Amt des Fraktionsvorsitzenden im Europäischen Parlament müsste er niederlegen, sollte er im Unterhaus Großbritanniens einen Sitz erhalten.Am 6. Mai 2010 wurde er beim Absturz eines Kleinflugzeugs mit einem UKIP-Werbebanner verletzt